Apps an sich können kaum unabhängig des Kontextes bewertet werden. Eine ganz einfache App, wie bspw. eine zum Erstellen von Stop-Motion-Filmen, kann innerhalb eines digital-inklusiven Unterrichtsszenarios eine unglaubliche Hilfe sein, während eine allumfassende App mit individualisiertem Feedback, Adaptivität, umfänglichen Inhalten für alle Klassenstufen in verschiedenen Differenzierungsstufen ggf. nicht zum gewünschten Lernerfolg führt. Der Schlüssel ist die didaktische Einbindung in den Unterricht. Dennoch habe ich mich darangemacht und eine Kriterien-Liste für die Bewertung von diklusiven Apps oder Webseiten erstellt. Das Ziel der Nutzung dieser Liste ist nicht die „perfekte“ App zu finden, sondern vielmehr einen Überblick zu bestimmten Kriterien zu liefern, die bei der fachlichen Nutzbarkeit und Beurteilung einer App zugrundegelegt werden können. Außerdem soll auch sensibel gemacht werden für inklusive Lernsettings. Viele Apps zeigen bspw. die Klassenstufe bei der Erarbeitung an. Dies ist besonders für Schüler*innen mit kognitiven Beeinträchtigungen äußerst demotivierend, wenn sie in Klassenstufen unter der von ihnen besuchten Aufgaben lösen müssen. Viele Apps und Webseiten zum Lernen bieten die Möglichkeit der Deaktivierung der Sichtbarkeit bisher nicht an.

Kriterien-Listen für gute Apps aus den verschiedensten Perspektiven (Eltern, Lehrer*innen, Schüler*innen – zum Lernen, zur Motivation, zum Üben u.v.m.) gibt es bereits wie Sand am Meer. Doch was ist ggf. zu beachten, wenn man Apps im digital-inklusiven Unterricht einsetzen möchte? Wie kann ich meinen Unterricht möglichst gut individualisieren bzw. personalisieren? Und wie ist es möglich auf bestimmte kognitive, körperliche, motivationale oder sprachliche Beeinträchtigungen zu reagieren? Korrespondiert die App mit den Bedienungshilfen der Geräte oder mit weiteren Hilfssystemen?

Diese und weitere Fragen sind in folgender Kriterienliste zu finden: