Diklusions-Expertin und Sonderschullehrerin

Schlagwort: Individualisierung

Diklusive Bildung durch KI-Podcasts: Ein Weg zu mehr Teilhabe und Inklusion?!

Digitale Medien prägen unseren Alltag und es eröffnen sich insbesondere durch Künstliche Intelligenz (KI) neue Möglichkeiten für eine inklusive Bildungslandschaft. Gemeinsam mit Christa Schmid-Meier habe ich einen Artikel zur digitalen Teilhabe und inklusiver Bildung verfasst, den ich hier einmal exemplarisch in einen Podcast umgewandelt habe. Anschließend bleibt natürlich die Frage: Was kann uns das für die Umsetzung von Diklusion ermöglichen?

Beispiel: Ein wissenschaftlicher Artikel wird zum Podcast

In Zusammenarbeit mit Christa Schmid-Meier entstand ein spannender Artikel, den ich im Handumdrehen in einen Podcast umgewandelt haben – und das ganz einfach mit modernen KI-Tools, die PDFs in Audioformate umwandeln können – jetzt auch auf deutsch!

Hier erkläre ich, wie genau das funktioniert.

Schritt 1: Ausgangspunkt – Der Artikel

Der Artikel von Christa und mir behandelte Themen zur digitalen Teilhabe und inklusiver Bildung. Mit dem Ziel, ihn einem größeren Publikum zugänglich zu machen, entschlossen wir uns, ihn nicht nur schriftlich, sondern auch als Podcast zu veröffentlichen.

Schritt 2: Das richtige Tool wählen

Für die Umwandlung nutzte ich das Open-Source-Tool PodcastGen, das über die US-Plattform HuggingFace zur Verfügung steht. HuggingFace bietet eine Vielzahl an Open-Source-Tools, die solche Projekte schnell und einfach ermöglichen. Besonders begeistert hat mich, dass die Anwendung auch in deutscher Sprache funktioniert und dabei flexible Anpassungsmöglichkeiten bietet – etwa für die Auswahl der Stimmen. Hier geht es direkt zum Tool: PodcastGen.

Schritt 3: Anwendung von NotebookLM

Googles NotebookLM hatte zuvor bereits mit der Funktion Audio Overview überzeugt, doch andere Entwickler bieten nun ebenfalls hilfreiche Tools, die im Vergleich noch präzisere Einstellungen ermöglichen. So konnten wir den Text ganz nach unseren Wünschen in ein ansprechendes Audioformat bringen.

Und das ist das Ergebnis:

Probleme hat das Tool teilweise noch mit der Aussprache von „KI“ oder dass manchmal Sätze nicht ganz bis zum Ende gebracht werden. Die Stimmübergänge klingen noch etwas abgehackt – aber fürs erste: eine spannende Möglichkeit.

Was bedeutet das für Schüler:innen und eine inklusive Lernkultur?

Die Umwandlung von Texten in Audioformate, sei es durch Lehrkräfte oder durch die Schüler:innen selbst, hat Auswirkungen auf die Lernkultur. Gerade im Kontext von Inklusion bietet der Einsatz von Podcasts neue Möglichkeiten, Lerninhalte zugänglich zu gestalten. Schüler:innen, die Schwierigkeiten mit schriftlichen Texten haben, können durch die Audiodarstellung leichter lernen. Zudem motiviert es sie ggf., eigene Podcasts zu produzieren, und stärkt dabei ihre Kreativität und Selbstständigkeit.

Podcasts, die von Lehrkräften erstellt werden, können auch als Einstieg in ein neues Thema dienen und die Motivation der Lernenden aufrechterhalten – ein zentraler Aspekt des Universal Design for Learning (UDL). Dies trägt dazu bei, dass Inhalte auf vielfältige Art und Weise vermittelt werden und allen Schüler:innen eine aktive Teilhabe am Lernprozess ermöglicht wird.

Von Text zu Ton: Ein diklusiver Ansatz

Unser Ziel war es, die Inhalte des Artikels einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Durch die Umwandlung in einen Podcast konnten wir nicht nur verschiedene Lernzugänge schaffen, sondern auch Barrieren für Menschen mit Leseschwierigkeiten oder Sehbeeinträchtigungen abbauen. Dieser Ansatz entspricht dem Konzept der Diklusion, das digitale Inklusion in den Mittelpunkt stellt.

Bedeutung für eine inklusive Lernkultur

Die Umwandlung von Texten in Podcasts hat weitreichende Implikationen für eine inklusive Lernkultur:

  1. Barrierefreiheit: Audioformate ermöglichen den Zugang zu Informationen für Menschen mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen.
  2. Multimodale Präsentation: Die Kombination von Text und Audio spricht verschiedene Sinneskanäle an und unterstützt so das Verständnis und die Merkfähigkeit.
  3. Flexibles Lernen: Podcasts ermöglichen zeit- und ortsunabhängiges Lernen, was individuellen Bedürfnissen entgegenkommt.
  4. Aktive Produktion: Schüler:innen können selbst Podcasts zu verschiedenen Themen z.b. zum Lernen erstellen.
  5. Differenzierung: Inhalte können in verschiedenen Schwierigkeitsgraden oder Geschwindigkeiten angeboten werden, was eine individuelle Anpassung ermöglicht.

Herausforderungen und Ausblick

Trotz der vielen Vorteile ist es wichtig, den Einsatz von KI-generierten Podcasts kritisch zu reflektieren. Aspekte wie Datenschutz, die Qualität der generierten Inhalte und die notwendige Medienkompetenz müssen berücksichtigt werden.

  • Standardisierung der Inhalte: KI-generierte Podcasts basieren häufig auf allgemeinen Datensätzen und Skripten, die standardisierte Informationen liefern. Diese Inhalte sind selten auf die individuellen Lernbedürfnisse von Schüler:innen zugeschnitten.
  • Fehlende Differenzierung: Während KI-gestützte Inhalte für breite Zielgruppen geeignet sein können, fehlt es oft an der notwendigen Differenzierung, um auf verschiedene Lernvoraussetzungen einzugehen. Lernende benötigen manchmal zusätzliche Erklärungen oder alternative Darstellungsweisen, um die Inhalte vollständig zu erfassen, was eine KI (derzeit) nur bedingt leisten kann.
  • Kulturelle und sprachliche Vielfalt: Ein weiterer Aspekt ist die kulturelle und sprachliche Vielfalt in Klassenzimmern. KI-generierte Inhalte reflektieren häufig nicht die kulturellen Hintergründe oder sprachlichen Feinheiten der Lernenden. Lehrkräfte können hier gezielt eingreifen, um sicherzustellen, dass die Inhalte sowohl kulturell sensibel als auch sprachlich verständlich aufbereitet werden.
  • Motivation und Lernunterstützung: Dies ist fast selbstverständlich: Persönliche Interaktionen zwischen Lehrkraft und Schüler:innen sind essenziell, um Lernmotivation und emotionale Unterstützung zu bieten. KI-generierte Podcasts können zwar Informationen vermitteln, aber sie ersetzen nicht die persönliche Ansprache, die Lernende motiviert und unterstützt.

Fazit: Noch kein unmittelbarer Impact auf inklusives Lernen

Es ist zweifellos spannend, welche Fortschritte die Technologie gemacht hat, doch in ihrer jetzigen Form reicht sie nicht aus, um die Anforderungen des inklusiven Lernens vollständig zu erfüllen. Bevor diese Tools wirklich einen signifikanten Einfluss auf inklusives Lernen haben, müssen noch wesentliche Veränderungen/ Verbesserungen vorgenommen werden.

Zukünftig könnte die Weiterentwicklung solcher Tools noch individuellere Anpassungen ermöglichen, um den diversen Bedürfnissen in inklusiven Lernumgebungen noch besser gerecht zu werden. KI-generierte Podcasts bieten oft standardisierte Inhalte, die möglicherweise nicht immer den individuellen Bedürfnissen von Lernenden entsprechen. Eine personalisierte Anpassung durch Lehrkräfte ist häufig erforderlich, um wirklich im inklusiven Unterricht eine Hilfe zu sein. Die Umwandlung unseres Artikels in einen Podcast ist nur ein Beispiel dafür, wie digitale Technologien genutzt werden können, um Bildung inklusiver zu gestalten. Dennoch müssen wir wohl noch einige Zeit warten, bis die Tools so individuell gestaltbar sind, dass sie für Bildungskontexte in der inklusiven Schule gut geeignet sind.

Mein Statement zu den Aussagen von B. Höcke im Sommerinterview

Eigentlich befinde ich mich gerade im Urlaub – dennoch kann ich bei diesen Äußerungen nun meinen Mund nicht mehr halten und möchte zu den rechtsextremistischen Aussagen von Björn Höcke ein Statement hinterlassen.

Während wir uns für eine inklusive Gesellschaft einsetzen, müssen wir uns stets der historischen Lehren bewusst sein. Die dunklen Kapitel unserer Vergangenheit erinnern uns daran, welchen Schaden Ausgrenzung und Diskriminierung anrichten können. Diese Lektionen dürfen niemals vergessen werden, denn wir haben bereits erlebt, wohin solche Wege führen. Deutschland hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die von Fehltritten und Verbrechen gezeichnet ist. Doch aus diesen Fehlern können wir lernen und uns verpflichten, eine bessere Zukunft zu gestalten. Wir haben uns dazu verpflichtet, eine Gesellschaft aufzubauen, die von Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Mitgefühl geprägt ist.

Die Entscheidung für Inklusion und gegen Diskriminierung ist keine Option, sondern eine moralische Pflicht. Indem wir uns für ein inklusives Bildungssystem einsetzen und jeglicher Form von Ausgrenzung entgegentreten, bewahren wir nicht nur die Würde eines jeden Menschen, sondern auch die Integrität unserer Nation. Lasst uns mit Entschlossenheit voranschreiten, um sicherzustellen, dass die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden. Wir haben die Macht, Geschichte zu schreiben und eine Gesellschaft zu formen, die auf den Werten der Gleichheit und des Respekts aufbaut. In dieser Zukunft gibt es keinen Platz für die dunklen Schatten der Ausgrenzung – denn wir haben aus unserer Geschichte gelernt und streben nach einer besseren, inklusiveren Welt für uns alle.

Heute kämpfe ich jeden Tag für mehr Inklusion im Bildungssystem in Deutschland, um eine dringende Botschaft zu verkünden – eine Botschaft, die tief in unseren Herzen widerhallen sollte. Es ist an der Zeit, dass wir uns erheben und gemeinsam eine Veränderung herbeiführen. Eine Veränderung, die im Bildungssystem beginnt und sich in alle Bereiche unserer Gesellschaft ausbreitet.

Es ist inakzeptabel, dass Menschen mit Behinderungen, in Armut lebend, mit Migrationshintergrund usw. weiterhin von unseren Bildungseinrichtungen ausgeschlossen werden. Jeder Einzelne von uns verdient die Möglichkeit, sein volles Potenzial zu entfalten, unabhängig von seinen körperlichen, geistigen, sprachlichen, … Fähigkeiten. Indem wir alle Menschen in unserem Bildungssystem in ihrer Individualität berücksichtigen, bereichern wir unsere Gemeinschaft als Ganzes. Doch unsere Verantwortung geht noch weiter. Wir müssen uns gegen jegliche Form von Rassismus und Ausgrenzung erheben. Niemand sollte aufgrund seiner ethnischen Herkunft, Hautfarbe oder kulturellen Hintergrunds benachteiligt werden. Die Vielfalt unserer Gesellschaft ist unsere Stärke, und es ist an der Zeit, diese Vielfalt zu feiern und zu schützen. Exklusion darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wenn wir Menschen aufgrund ihrer Unterschiede ausschließen, berauben wir uns selbst wertvoller Perspektiven und Fähigkeiten. Jeder Einzelne von uns hat etwas Einzigartiges beizutragen, und es ist unsere Pflicht, sicherzustellen, dass jede Stimme gehört wird.

Lasst uns die Barrieren niederreißen, die viele Menschen daran hindern, Bildung und Chancen zu erhalten. Lasst uns gegen Rassismus und Diskriminierung kämpfen, wo immer sie auftreten. Lasst uns eine Gesellschaft aufbauen, die auf Inklusion, Respekt und Gleichheit beruht. Der Weg wird nicht einfach sein, aber wir müssen mutig voranschreiten. Indem wir uns gegen Ausgrenzung erheben, gestalten wir eine bessere Zukunft für uns alle. Lasst uns heute den Grundstein legen für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, zu lernen, zu wachsen und zu blühen.

Danke fürs Lesen. Teilt und tragt es in die Welt, damit die Geschichte uns nicht wieder einholt. Helft mit, eine Gesellschaft voller Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Mitgefühl aufzubauen! 

zwei Personen mit Smartphone im Bild, Sprechblase 1: where are you, Sprechblase 2: I'm here

Diklusive Sprachbildung

am 18.03.2022 auf der Tagung der professional school of education Ludwigsburg/ Stuttgart „Medienbildung, Digitalisierung und Inklusion – Pädagogische und fachdidaktische Perspektiven auf Schule und Unterricht

Sprache und Kommunikation sind Schlüsselkompetenzen für Bildungserfolg (Lüdtke/Stitzinger 2017, S. 9). Schwierigkeiten im sprachlichen Bereich ziehen zumeist eklatante Folgen für die Teilhabe nach sich (Theisel/Spreer/Glück 2021). Unter sprachlicher Bildung oder Sprachbildung sollen in diesem Vortrag sämtliche Maßnahmen für sprachliche Bildung zusammengefasst werden, wobei nach dem Response-To-Intervention-Modell (Voß et al. 2016) hierbei zwischen der primären (Maßnahmen im Regelunterricht für alle Schüler:innen), sekundären (fokussierte Interventionen für einzelne Kinder) und tertiären Ebene (intensive Förderung) in Bezug auf die Förderintensität unterschieden werden kann. Dabei benötigen Kinder auf den unterschiedlichen Ebenen keine Sprachfördermaßnahmen, die gänzlich anders ausgerichtet sind. Vielmehr ist der Grad der Individualisierung oder der Spezifität, oder auch die Ausrichtung an der Zone der nächsten Entwicklung auf der Basis von fundierter Diagnostik entscheidend (vgl. Schulz/Reber unver.). Ähnlich der sprachlichen Bildung ist die Medienbildung eine Querschnittsaufgabe der Schule (vgl. KMK 2016, 2021), die wesentliche Bezüge zueinander aufweisen. Sowohl Medien- als auch Sprachbildung zeigt Verknüpfungen auf, die auf die Teilhabe in, an und durch Medien und Sprache abzielen (GMK 2018, S. 2, Schulz/Reber, unv.). Der Aspekt der Diklusion (Schulz 2018, 2021), einer theoretischen Verknüpfung von Inklusion und digitalen Medien (Filk 2019, Schaumburg) in Bildungskontexten, birgt zudem Chancen für einen guten digital-inklusiven Unterricht, der gleichwohl für die Sprachbildung von hoher Relevanz ist. Diklusive Sprachbildung beschreibt dabei „den Weg zur Teilhabe in, an, durch Medien/Sprache an der Gesellschaft. Sie fördert die Entwicklung von digitalen und sprachlichen Kompetenzen und nutzt dafür gleichzeitig sowohl die digitalen Medien als auch die Sprache selbst. Sie umfasst sprachliche Lernangebote im gesamten Kontinuum zwischen unterrichtsintegrierter sprachlicher Bildung bis hin zu spezifischer Sprachförderung auf allen Interventionsebenen des RTI-Modells.“ (vgl. Schulz/Reber unver.).

Im Vortrag werden die Chancen und Optionen diklusiver Sprachbildung erörtert, die dafür notwendige kriteriengeleitete Auswahl von Medien (Reber/Wildegger-Lack 2020, S. 59) sowie Beispiele im unterrichtlichen Kontext dargelegt.

Literatur:

Filk, Christian (2019): ‹Onlife›-Partizipation für alle. Plädoyer für eine digital-inklusive Bildung. In: Burow, Olaf-Axel (Hrsg.): Schule digital – wie geht das?. Weinheim: Beltz, S. 61-81.

Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK, 2018): Medienbildung für alle: Medienbildung inklusiv gestalten! Positionspapier der Fachgruppe Inklusive Medienbildung der Gesellschaft fü r Medienpä dagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK). kurzelinks.de/9uk4 (Abfrage: 06.06.2021)

KMK – Kultusministerkonferenz (2016): Bildung in der digitalen Welt – Strategie der Kultusministerkonferenz. www.kmk.org/dokumentation-statistik/beschluesse-und- veroeffentlichungen/bildung-in-der-digitalen-welt.html (Abfrage: 01.01.2022).

KMK – Kulturministerkonferenz (2021): Lehren und Lernen in der digitalen Welt – ergänzende Empfehlung der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“. https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_12_09-Lehren-und- Lernen-Digi.pdf (Abfrage 01.01.2022)

Lüdtke, Ulrike M./Stitzinger, Ulrich (2017): Kinder mit sprachlichen Beeinträchtigungen unterrichten. Fundierte Praxis in der inklusiven Grundschule. München: Reinhardt.

Reber, Karin/Wildegger-Lack, Elisabeth (2020): Sprachförderung mit Medien: Von real bis digital. Idstein: Schulz-Kirchner.

Schaumburg, H. (2021). Personalisiertes Lernen mit digitalen Medien als Herausforderung für die Schulentwicklung: Ein systematischer Forschungsüberblick. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, Themenheft 41, 134–166. Online verfügbar unter https://doi.org/10.21240/mpaed/41/2021.02.24.X

Schulz, Lea (2018). Digitale Medien im Bereich Inklusion. In Lütje-Klose, Birgit/Riecke-Baulecke, Thomas/Werning, Rolf (Hrsg.): Basiswissen Lehrerbildung: Inklusion in Schule und Unterricht, Grundlagen in der Sonderpädagogik (S. 344–367). Seelze: Klett/Kallmeyer.

Schulz, Lea (2021): Diklusive Schulentwicklung. In: Medienpädagogik 41, S. 32-54. DOI: 10.21240/mpaed/38/2021.02.03.X.

Schulz, Lea/Reber, Karin (vor. 2022, noch unveröffentlicht). Diklusive Sprachbildung. Digitale Medien im Förderschwerpunkt Sprache. In: Betz, Joachim/Schluchter, J.-R. (Hrsg.). Schulische Medienbildung und Digitalisierung im Kontext von Behinderung und Benachteiligung. Weinheim: Beltz juventa.

Theisel, Anja/Spreer, Markus/Glück, Christian W. (2021): Bildungswege von Schüler*innen mit sprachlichem Unterstützungsbedarf vom Schulbeginn bis zum Schulabschluss. In: Forschung Sprache 9 (2), S. 118-131.

Voß, Stefan/Blumenthal, Yvonne/Mahlau, Kathrin/Marten, Katharina/Diehl, Kirsten/Sikora, Simon/Hartke, Bodo (2016): Der Response-to-Intervention-Ansatz in der Praxis. Evaluationsergebnisse zum Rügener Inklusionsmodell. Münster/New York: Waxmann.

Diklusion bei den digitalen Bildungswochen 2022

Ich durfte gleich mit zwei Beiträgen bei den digitalen Bildungswochen aktiv sein und freue mich über das großartige Feedback der Teilnehmer:innen. An dieser Stelle möchte ich mit euch die Präsentationen teilen.

Beitrag 1 am 31.02.2022

 #Diklusion  – das iPad im digital-inklusiven Unterricht

Dies ist die Aufzeichnung:

Und die zugehörige Präsentation:

Beitrag 2 am 08.02.2022

Diklusive Sprachbildung: Tipps und Tricks

Hier ist die Aufzeichnung zu finden:

Und die zugehörige Präsentation:

Hier außerdem die digitale Pinnwand mit den Links zu Datenbanken mit Piktogrammen, Fotos, Zeichnungen usw. zur Visualisierung (nach links und rechts scrollen):

Außerdem möchte ich euch auch die Beiträge meiner Kolleg:innen rund um das Thema #Diklusion bei den Bildungswochen empfehlen:

Lernen für alle von Katarina Zaloudek

Lernen für alle: iPad als leistungsstarkes Tool bei Lernbesonderheiten:

Information: Die PPT sind nicht barrierefrei mit Alternativtexten hinterlegt. Es wird jedoch auf Youtube eine Aufzeichnung der Digitalen Bildungswochen geben, in der einzelnen Folien der Präsentationen erläutert werden.

Learntec 2022

Auf Einladung von Micha Pallesche durfte ich bei der Online-Learntec einen Vortrag mit dem folgendem Titel halten:

#Diklusion – Bildungschancen für alle Schüler:innen

Vortrag bei der Learntec 2022

Worum ging’s?

Digitale Möglichkeiten eröffnen einen Raum, individuellen Bildungschancen im Sinne eines diklusiven (digital-inklusiven) Unterrichts begegnen zu können. Gleichzeitig bieten diese bei einem Einsatz, der die individuellen Bedürfnisse und Lernvoraussetzungen der Kinder und Jugendlichen nicht berücksichtigt, ein hohes Potenzial der Spaltung. Die Chancen digitaler Medien für Formen des adaptiven Unterrichts, der die Potenziale aller Schüler:innen entfalten lässt, sind umfassend, werden im aktuellen Kontext jedoch weder von den Bildungseinrichtungen, noch von den Verlagen und Herstellern auf dem digitalen Markt ausgeschöpft. „Was wäre, wenn…?“ Dieser Frage werden wir nach einem Input in den Themenbereich Diklusion und dem digital-inklusiven Unterricht nachgehen.

#Diklusion von Lea Schulz

Diklusive Lernwelten

Zeitgemäßes Lernen für alle Schüler:innen

Mit fast 500 Seiten Praxiserfahrungen, Tipps und Best-Practice-Beispielen, ist nun unser Buch über Diklusion (Digitale Medien und Inklusion) als Open Educational Ressources (OER) kostenfrei zum Download erhältlich. 

Mein Dank geht vor allem an die 51 Autor:innen, Wissenschaftler:innen, Lehrkräfte, Praktiker:innen, Expert:innen und Kämpfer:innen für Inklusion mit denen wir, Igor Krstoski, Martin Lüneberger, Dorothea Wichmann und ich, das Thema Diklusion in wissenschaftliche Hintergründe eingebettet und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet haben, um mit Tipps und Tricks beim Einsatz digitaler Medien für die Teilhabe an Bildung alle Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte bei der Umsetzung zu unterstützen und zu begleiten.  

Hier für euch ein kleiner Überblick über die Themenbereiche: 

  • Diklusion (S. 31) 
  • Lernen durch assistive Technologien (S. 44) 
  • Lernen mit Medien zur Individualisierung (S. 97) 
  • Lernen mit Medien zur Kooperation/Kollaboration (S. 231) 
  • Lehren mit Medien: Tipps und Tricks für die Lehrkraft (S. 261) 
  • Lernen über Medien: Förderung von Medienkompetenz (S. 361) 
  • Diklusive Schulentwicklung (S.387) 
  • Berufliche Bildung  (S. 408)
  • Diklusive Lehrer:innenbildung  (S.423) 

Unser Ziel:

Noch mehr Menschen für digitale Bildung und Inklusion begeistern und damit die Chancengleichheit in der Schule unterstützen! 

Das PDF kann kostenfrei heruntergeladen werden:  

https://visual-books.com/diklusion

Gerne könnt ihr uns auch in unserem Crowdfunding unterstützen, damit wir euch schon bald auch eine gedruckte Version von #disklusivelernwelten bieten können – um alle Lehrkräfte zu erreichen, die gerne noch ein Buch in der Hand halten:


Diklusion im Teacher Talk Podcast

Sebastian Nüsse bat mich zum Talk:

Teacher Talk Podcast mit Sebastian Nüsse

Im Zentrum des Gesprächs stand das Thema Diklusion – und was digitale Medien für die Individualisierung, aber auch für die Unterrichtsvor- und -nachbereitung bedeuten und warum digitale Medien den inklusiven Prozess in Schule maßgeblich unterstützen und verändern können.

Außerdem haben wir gemeinsam eine Reihe Begrifflichkeiten auf die Goldwaage gelegt: Was ist eigentlich eine Regelschule? Was bedeutet Inklusion? Bin ich eigentlich eine „Lehr“-Kraft oder ein Lernbegleiter? Sind Sonderpädagog:innen nur für be“sondere“ Kinder da?

Weiterdenken würde ich sehr gerne, welche Rolle die herkömmlichen Verlage zukünftig in der Bildungswelt spielen werden. Mein klares Statement: Die Arbeit mit Schulbüchern ist nicht inklusiv.

Und zum Schluss mein Statement, warum ich mir wünsche, das Wort Diklusion langfristig abzuschaffen.

Lieber Sebastian, es war mir ein Vergnügen – danke für die Einladung!

Kultur der Diklusivität

Schulmedientage in Niedersachsen – eine Einführung in das Thema #Diklusion

Bei den Schulmedientagen habe ich eine Einführung anhand eines Vortrags zum Thema #Diklusion erstellt. In einem Schnelldurchlauf wurden einige Aspekte der „9 Aspekte für einen guten diklusiven Unterricht“ mit Leben gefüllt.

9 Aspekte eines diklusiven Unterrichts
Neun Aspekte eines diklusiven Unterrichts – nach Schulz und Beckermann 2020

Fazit des Vortrags war, dass eine diklusive Schule abhängig ist von einer veränderten Kultur in Schule, einem veränderten Umgang mit Diversität und Vielfalt sowie in der Verwendung digitaler Medien in inklusiven Kontexten. Die Haltung von Lehrkräften, die Offenheit von Schule und System sowie die veränderte Lernkultur eröffnen eine Kultur der Diklusivität. Der Vortrag ist mit Praxisbeispielen aus den jeweiligen Bereichen gespickt.

Literatur

Schulz, L. & Beckermann, T. (2020). Inklusive Medienbildung in der Schule. Neun Aspekte eines guten diklusiven Unterrichts. Computer und Unterricht (117), 4-8.

Schulz, L. (2018). Digitale Medien im Bereich Inklusion. In Lütje-Klose, B., Riecke-Baulecke, T. & Werning, R. (Hrsg.): Basiswissen Lehrerbildung: Inklusion in Schule und Unterricht, Grundlagen in der Sonderpädagogik (S.344–367). Seelze: Klett/Kallmeyer.

Schulz, L. (2020a i. Vorb.). Diklusive Schulentwicklung. Erfahrungen und Erkenntnisse der digital-inklusiven Multiplikatorenausbildung in Schleswig-Holstein. Eingereicht an H. Schaumburg und C. Filk für das Themenheft „Inklusiv-mediale Bildung in schulischen Kontexten – eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme“. Unveröffentlichtes Manuskript für die Zeitschrift Medienpädagogik.

Schulz, L. (2020b). Experteninterviews mit 11 Medienbeauftragten von Förderzentren in Schleswig-Holstein. (unveröffentlichte Transkription)

Bosse, I. (2019). Digitalisierung und Inklusion. Schule inklusiv 4, S.4–9.

Bosse, I., Schluchter, J.-R. & Zorn, I. (2019). Handbuch Inklusion und Medien- bildung. Weinheim: Beltz Juventa.

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