Im Rahmen der Konferenz Bildung Digitalisierung 2020 des Forum Bildung Digitalisierung durfte ich auf die Einladung von Jacob Chammon hin das Thema Diklusion im Rahmen eines Live-Podcasts von Jenny Dreier und Felix Felix Schubert darstellen. Der Podcasts wird in der Reihe Tabula Rasa erscheinen und ist bei Spotify und Apple Podcast abrufbar.
Wichtige Aussagen in Kürze zusammengefasst:
- Inklusionskinder gibt es nicht!
- Jedes Kind bekommt das, was es braucht, um an Bildung teilzuhaben, um sich persönlich auf der Stufe der nächsten Entwicklung entwickeln zu dürfen.
- Der Neologismus „Diklusion“ wurde von mir entwickelt, um ihn wieder abzuschaffen – Ziel ist es, dass digitale Medien und Inklusion zur Selbstverständlichkeit an Schulen werden.
- Es kann keine „Grenzen“ von Inklusion geben. Inklusion ist eine Lebenseinstellung.
- Kinder werden durch die Umstände, durch die Gesellschaft und das System „behindert„.
- Ein diklusiver Unterricht bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Individualisierung und Kollaboration.
- Digitale Medien können für einige Schüler*innen Unterricht überhaupt möglich machen (Krankheit, psychische Probleme, Autismus, …).
- „Eine diklusive Schule für alle„
- Medenbildung ist notwendig zur Teilhabe an der Gesellschaft – von Kindesbeinen an! (ab der Kita!)
- Eine digital-inklusive Haltung der Lehrkräfte muss ausgebildet werden, auch auf der Grundlage ihrer eigenen Biografie.
- Corona gilt als Motor der Digitalisierung, aber auch als Hilfe, Lücken und Probleme in Bezug auf benachteiligte Kinder aufzuzeigen.
- Individualisierung bedeutet auch Diagnostik und die Passung von Unterrichtsinhalten an die Kompetenzen der Schüler*innen für einen passgenauen Unterricht.
- Diklusion ist auch außerhalb der Schule notwendig. Das Internet öffnet dafür neue Bildungsräume, die vorher eine Zugangsbeschränkung unterlagen (z.B. Universitäten).
Und hier meine sinngemäße Antwort zu den drei Abschlussfragen der beiden Moderatoren:
- Mit wem würdest du gerne mal über Bildung diskutieren? Und was würdest du diese Person fragen?
Ich möchte mit Jörg Dräger diskutieren. Im Jahr 2012 gab es eine Expertenrunde Vorstand Bertelsmann Stiftung (damals war ich noch Beraterin bei bettermarks). Er präsentierte eine Zusammenstellung von digitalen Errungenschaften in anderen Ländern, die er selbst bereist hatte – WARUM haben wir davon nicht gelernt? Warum ist davon nichts umgesetzt worden? Wie schaffen wir es, dass Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und der Bildungsbereich gemeinsam an einen Tisch kommen?
2. Was möchtest du in deinem Leben noch lernen?
Ich möchte gerne programmieren lernen. Ich habe so viele Ideen – und kann sie nicht umsetzen. Und ich möchte ein noch besseres Verständnis für das Digitale dadruch entwickeln!
3. Wir wollen mit unseren Gästen einen optimalen, zukunftsfähigen Stundenplan erstellen – wenn du also ein Schulfach einführen könntest in diesen Stundenplan, welches wäre es?
Da muss ich leider passen. Meines Erachtens gibt es keine Fächer. Ich würde in Projekten, fächerübergreifend lernen mit gewissen Eigenlernzeiten – kompetenzorientiert. Eine bedeutsame, vorbereitete und analog-digitale Lernumgebung ist notwendig.
Workshop „#Diklusion – der Weg zu einer digital-inklusiven Schule“
Im Anschluss habe ich eine 90-minütigen Session durchgeführt, die sich rund um die diklusive Schule, die diklusiven Kompetenzen von Lehrkräften und einer Kultur der Diklusivität drehte. Wie muss sich Schule diklusiv wandeln? Welche Kompetenzen brauchen unsere Lehrkräfte dafür und was sind Beispiele für Szenarien eines guten diklusiven Unterrichts.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Lea Schulz: kontakt@leaschulz.com